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04. BLOG

MEIN BLOG 

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»WORTE UND BILDER KOMMUNIZIEREN
GEMEINSAM VIEL STÄRKER ALS ALLEINE
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- William Albert Allard -

MEIN LYRIK BLOG 

Seit Jahren schon verbinde ich Literatur, Lyrik und Gedichte mit den dazu passenden Motiven. Es ist mir eine Freude und die Texte sind mir Freunde, die sich manchmal - auf wundersame Art und Weise mit manchen meiner Arbeiten verbinden. 

REPORTAGE

Neben der Kategorie Lyric gibt es nun auch die Reportage, die es mir einfacher macht, meine Fotoreportagen zu aktuellen Anlässen zu veröffentlichen.

Viel Freude mit beiden.

Wenn die Uhren so nah

wie im eigenen Herzen schlagen,

und die Dinge mit zagen

Stimmen sich fragen:

Bist du da? - :


Dann bin ich nicht der, der am Morgen erwacht,

einen Namen schenkt mir die Nacht,

den keiner, den ich am Tage sprach,

ohne tiefes Fürchten erführe -


Jede Türe

in mir gibt nach...


Und da weiß ich, dass nicht vergeht,

keine Geste und kein Gebet

(dazu sind die Dinge zu schwer) -

meine ganze Kindheit steht

immer um mich her.

Niemals bin ich allein.

Viele, die vor mir lebten

und fort von mir strebten,

webten,

webten

an meinem Sein.


Und setz ich mich zu dir her

und sage dir leise: Ich litt -

hörst du?


Wer weiß wer

murmelt es mit.


- Rainer Maria Rilke -


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Jetzt ruhn auch schon die letzten Großstadthäuser

Im Tanzpalast ist die Musik verstummt

Bis auf den Boy, der einen Schlager summt.

Und hinter Schenkentüren wird es leiser


Es schläft der Lärm der Autos und Maschinen,

Und blasse Kinder träumen still vom Glück.

Ein Ehepaar kehrt stumm vom Fest zurück,

Die dürren Schatten zittern auf Gardinen.


Ein Omnibus durchrattert tote Straßen.

Auf kalter Parkbank schnarcht ein Vagabund.

Durch dunkle Tore irrt ein fremder Hund

Und weint um Menschen, die ihn blind vergaßen.


In schwarzen Fetzen hängt die Nacht zerrissen,

Und wer ein Bett hat, ging schon längst zur Ruh.

Jetzt fallen selbst dem Mond die Augen zu …

Nur Kranke stöhnen wach in ihren Kissen.


Es ist so still, als könnte nichts geschehen.

Jetzt schweigt des Tages Lied vom Kampf ums Brot.

– Nur irgendwo geht einer in den Tod.

Und morgen wird es in der Zeitung stehen … - Mascha Kaléko -

- 1933 -

Anmerkung: “Drum lest mit Maß, doch lest genug, Dann wird's euch wohl ergehen. Bloß Bücher fressen macht nicht klug. Man muss sie auch verstehen.” (M.Kaléko)



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Den Abend werde ich wohl nie vergessen,

Denn mein Gedächtnis ist oft sehr brutal.

Du riefst: „Auf Wiedersehn". Ich nickte stumm. - Indessen

Ich wusste: dieses war das letzte Mal.


Als ich hinaustrat, hingen ein paar Sterne

Wie tot am Himmel. Glanzlos kalt wie Blech.

Und eine unscheinbare Gaslaterne

Stach in die Augen unbekümmert frech.


Ich fühlte deinen Blick durch Fensterscheiben.

Er ging noch manche Straße mit mir mit.

- Jetzt gab es keine Möglichkeit zu bleiben.

Die Zahl ging auf. Wir waren beide quitt.


Da lebt man nun zu zweien so daneben . . .

Was bleibt zurück? - Ein aufgewärmter Traum

Und außerdem ein unbewohnter Raum

In unserm sogenannten Innenleben.


Das ist ein neuer Abschnitt nach drei Jahren,

- Hab ich erst kühl und sachlich überlegt.

Dann bin ich mit der Zwölf nach Haus gefahren

Und hab mich schweigend in mein Bett gelegt . . .


Ich weiß, mir ging am 4. Januar

Ein ziemlich guterhaltnes Herz verloren.

- Und dennoch: Würd ich noch einmal geboren,

Es käme alles wieder, wie es war . . .


- Mascha Kaléko -

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