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PROJEKTE
A GOOD POET USES THE PEN AS A TOOL FOR HIS MIND
A GOOD PHOTOGRAPHER USES THE CAMERA AS THE EYE OF HIS HEART
Judith Urmes
Aktuelle und vergangene Projekte. Ausstellungen, Veröffentlichungen, neue Arbeiten.
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SCHNITT-STELLE 2024
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DÆ/MOKRATIA 2024
Projektart:
Performative und partizipative fotodokumentarische Ausstellung
Datum
26. November 2024
Standort
Alte Feuerwache Mannheim
Performative und partizipative fotodokumentarische Ausstellung meiner Arbeit der letzten 10 Jahre mit Erweiterungen aus der Arbeit NOT ENOUGH 24 und aus STAND DER DINGE 23.
Über 500 Fotos, zum Großteil Portraits hängen an der Decke im Gang der bestuhlten Feuerwache über den Köpfen der Menschen, die darunter durchgehen. Aufblickende nach oben gerichtete Gesichter, manche suchen und finden, sich selbst und viele Bekannte.
Aufmerksamkeiten finden, Sichtbarmachung. Nicht die Massen sind es, an denen ich interessiert bin, es sind die einzelnen in der Masse, die mich am meisten faszinieren. Brennend in sich, andere mitreißen können, beflügeln – in einem Wort: Empowernd. Dieselbe brennende Kraft treibt auch mich an. Nicht um unbedingt in erster Reihe die Fahnen zu schwenken – aber: vor der ersten Reihe, die zu sehen, die das tun.
Zwischen den Reihen auch die zu sehen, die das tun ohne im Rampenlicht zu stehen. Ich individualisiere die Bewegung. Gebe der Masse Gesichter, Gefühle. Ich bin nicht an brennenden Barrikaden, Gewaltexzessen oder an blindem Hass interessiert. Mich interessieren die bejahenden, leiseren – dennoch um so vieles kraftvolleren – Momente, die ich sooft in mittlerweile so vielen mir wohl bekannten Gesichtern immer wieder finde und deren immerwährende Wiederkehr mir Zuversicht und Hoffnung schenkt. Nicht weniger sollte die Arbeit DÆ/MOKRATIA bewirken.
Zum ersten Mal plante ich eine Performance in zwei Teilen. Eine erste 5-minütige auf den Sound von Underworld mit angepasster Lightshow. 5 Ausgewählte Menschen aus dem Publikum standen nacheinander auf und traten in den Lichtspot, der neben ihren Plätzen das Dunkel und sie selbst damit erhellte. Sie erhielten später die kurze Möglichkeit, auf der Bühne, ihren Hang an der Demokratie, am Protest in Worten auszudrücken.
Auf sie folgten Kinder auf Fahrrädern und Erwachsene mit Lastenrädern, die in der Alten Feuerwache ihre Runden zogen. Mit Fahnen, Lichtern, Klingeln und Hupen. Die Kids hatten sichtbar Freude daran. Sie vertraten die Kidical Mass in Mannheim, die dafür sorgt, dass Kinder sicher mit dem Fahrrad unterwegs sein können und sie erkämpft sich mehr und mehr sicheren Raum für uns alle.
Der letzte Part im ersten Teil: Eine Mini-Monnem Pride – Queere Aktivist*innen, unter anderem kein geringer als Klaus Schirdewahn, liefen mit einer großen Regenbogenflagge lautstark rufend „We are here – we are queer“ Fähnchen-verteilend durch das Publikum und den Gang zu lauten Techno-Beats.
Es begann die Einführung zwischen Prof. Dr. Gassert von der Universität Mannheim und der Gastgeberin und Moderatorin Dr. Susanne Aschhoff. Queeraktivistin Susanne Hun wurde ebenfalls ins Podium gerufen und begrüßt.
Lautes Sirenengeheul – drei Personen in orangefarbenen Schutzanzügen liefen in den Gang. Mit einer Sprühdose und einer Hand wurden die hängenden Aufnahmen im Gang mit orangener Farbe besprüht – es blieb ein orangefarbener Handabdruck, der an die ersten Zeichnungen unserer Spezies vor 10-Tausenden von Jahren in Höhlen erinnert. An der Bühne angekommen rollten zwei der drei Personen in den Schutzanzügen zwei Poster aus. „KLIMAKATASTROPHE“. Ein Securitymensch kam und forderte beide auf zu gehen und drängte sie durch den Gang zum Ausgang. Der Dritte jedoch sprang beherzt auf die Bühne, setzte sich in den letzten freien Sessel im Podium und wurde als letzter Gast in der Runde herzlich begrüßt. Raúl Semmler, Schauspieler, Drehbuchautor und bekannt als Aktivist und das Gesicht der „Letzten Generation“.
Was darf Protest.
Eine spannende Diskussion begann.