RILKE AN LOU ANDREAS-SALOMÉ
in München, 9. Juno 1897, Mittwoch abends.
Von Dir durch Regengassen stehle
Ich mich so schnell und mir geschieht,
Daß jeder, der des Weges zieht,
Die selige, erlöste Seele
In meinen Augen flammen sieht.
Und ich will ängstlich auf der Reise
Mein Glück verbergen vor dem Hauf.
Ich trag es heim in schnellem Lauf;
Erst tief in Nächten schließ’ ichs leise
Wie eine Gold'ne Truhe auf.
Da gibt es reiche Kronenreiser,
Und Sterne sind als Steine drin.
Und Keiner ahnt es. Du, ich bin
Bei meinen Schätzen wie ein Kaiser
Und weiß von meiner Kaiserin.
Dann hol’ ich seine gold’nen Schätze
Aus dunkler Tiefe Zoll für Zoll
Und weiß nicht, was ich schauen soll;
Denn meiner Stube alle Plätze
Sind übervoll, sind übervoll.
Es ist ein Reichthum ohne gleichen,
Wie ihn die Nacht noch nie geschaut,
Wie ihn die Nacht noch nie bethaut;
Und mehr‚ als je an Liebeszeichen
Empfangen eine Fürstenbraut.
Da gibt es reiche Kronenreiser,
Und Sterne sind als Steine drin.
Und Keiner ahnt es. Du, ich bin
Bei meinen Schätzen wie ein Kaiser
Und weiß von meiner Kaiserin. - Rainer Maria Rilke -

BILDNUMMER: FUJI1498 | ORT: Rosengarten Mannheim
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