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DIE RUHE

Alexander Kästel

Neulich hatten wir alle frei.

Niemand wollte etwas wissen von uns.

Sogar der Staat gab Ruhe.

Im Fernsehen nichts.

Buddhistische Leere im Kühlschrank.

Keine Kontenbewegung.

Nur der Mond vor dem Fenster

rührte sich noch, wenn auch langsam.

Das Bett blendend frisch bezogen.

Es war wie ein Stromausfall.

Endlich! murmelten wir, gedämpft,

um nicht weiter zu stören.

Alle die Pendler da draußen,

hungrig in ihre weit entfernten

Premieren eilend, beneideten uns.


Die einzige Abwechslung

war das Rascheln der Ratten im Flur. - Hans Magnus Enzensberger -


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