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DER SCHMETTERLING

Zum Jom haSchoa -

Tag des Gedenkens an die Schoa Der letzte, der allerletzte,

so kräftig, hell, gelb schimmernd,

als würden sich die Tränen der Sonne

auf einem weißen Stein niederlassen.

So ein tiefes, tiefes Gelb

er hebt sich ganz leicht nach oben.

Er verschwand weil, so glaube ich,

weil er der Welt

einen Abschiedskuss geben wollte.

Seit sieben Wochen habe ich hier gelebt.

Eingepfercht im Ghetto.

Aber ich habe hier meine Freunde gefunden.

Der Löwenzahn verlangt nach mir

und die weißen Kerzen der Kastanien im Hof.

Aber ich habe niemals

einen zweiten Schmetterling gesehen.

Dieser Schmetterling war der letzte seiner Art.

Schmetterlinge leben nicht hier,

im Ghetto.

- Pavel Friedmann -

- Pavel Friedmann wurde nach Auschwitz deportiert,

dort kam er am 29. September 1944 um. –


Heute ist in Israel Jom haSchoa we-laGwura, der „Tag des Gedenkens an die Schoa und das Heldentum“. An diesem Tag gedenken die Menschen in Israel und an anderen Orten der 6 Millionen Jüdinnen und Juden, die in der Schoa ermordet wurden.


Jom haSchoa, der nach jüdischer Tradition bereits am Abend des Vortages beginnt, erinnert auch an die jüdischen Kinder, Frauen und Männer, die Widerstand gegen die Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der Nazis geleistet haben.


Ursprünglich sollte Jom haSchoa am 14. Nisan des jüdischen Kalenders stattfinden - dem Tag des Aufstands im Warschauer Ghetto (19. April 1943). Da dieser jedoch nur einen Tag vor Pessach liegt, wurde der 27. Nisan bestimmt. Seit 1951 ist Jom haSchoa in Israel Nationalfeiertag, an dem für zwei Minuten das Leben still steht im jüdischen Staat.


Wir trauern heute und gedenken der 6 Millionen Ermordeten.

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