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04. BLOG

MEIN BLOG 

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»WORTE UND BILDER KOMMUNIZIEREN
GEMEINSAM VIEL STÄRKER ALS ALLEINE
«

- William Albert Allard -

MEIN LYRIK BLOG 

Seit Jahren schon verbinde ich Literatur, Lyrik und Gedichte mit den dazu passenden Motiven. Es ist mir eine Freude und die Texte sind mir Freunde, die sich manchmal - auf wundersame Art und Weise mit manchen meiner Arbeiten verbinden. 

REPORTAGE

Neben der Kategorie Lyric gibt es nun auch die Reportage, die es mir einfacher macht, meine Fotoreportagen zu aktuellen Anlässen zu veröffentlichen.

Viel Freude mit beiden.

Ihr müßt sie lieb und nett behandeln,

erschreckt sie nicht – sie sind so zart! Ihr müßt mit Palmen sie umwandeln,

getreulich ihrer Eigenart!

 

Pfeift euerm Hunde, wenn er kläfft –:

Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!

 

Wenn sie in ihren Sälen hetzen,

sagt: »Ja und Amen – aber gern!

Hier habt ihr mich – schlagt mich in Fetzen!«

Und prügeln sie, so lobt den Herrn.

 

Denn Prügeln ist doch ihr Geschäft!

Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft.


Und schießen sie –: du lieber Himmel,

schätzt ihr das Leben so hoch ein?

Das ist ein Pazifisten-Fimmel!

Wer möchte nicht gern Opfer sein?


Nennt sie: die süßen Schnuckerchen,

ebt ihnen Bonbons und Zuckerchen …


Und verspürt ihr auch

in euerm Bauch


den Hitler-Dolch, tief, bis zum Heft –:

Küßt die Faschisten, küßt die Faschisten,

küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft –! - Kurt Tucholsky - als Theobald Tiger, Die Weltbühne

BILDNUMMER: 24010021


Ich resigniere. Ich kämpfe weiter, aber ich resigniere. Wir stehen hier fast ganz allein in Deutschland – fast ganz allein. […] Pathos tuts nicht und Spott nicht und Tadel nicht und sachliche Kritik nicht. Sie wollen nicht hören.

Dies schrieb Kurt Tucholsky 1919 in seinem Resümee zum Prozess gegen Otto Marloh. In diesem bemerkenswerten Text sind viele Themen und Motive seines späteren Wirkens bereits enthalten: Die Kritik an der politisch motivierten Justiz, am Korpsgeist, am Militarismus, an der Mutlosigkeit der Republik, am Untertanengeist, an der Autoritätssehnsucht seiner Zeitgenossen.

 

Am anderen Ende seiner Wirkungszeit, im Frühjahr 1931 schrieb er als Theobald Tiger eines seiner bittersten – und stärksten – politischen Gedichte. In »Rosen auf den Weg gestreut« ist von der Hoffnung, die in »Prozess Marloh« noch zu erkennen ist, nichts mehr geblieben. Es ist eine bitterböse Abrechnung mit einer Republik, die es nicht geschafft hat, klare Position gegen ihre Gegner zu beziehen. Man kann sich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass seine Botschaft unserer Zeit weit weniger fern ist als sie sein sollte…

ROSEN AUF DEN WEG GESTREUT

- Bettina Wegner -





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Und auch die kleinen Träume,

die sich nicht erfüllen, auch diese

hab ich liebgehabt und liebe sie

noch heute. - Emmy Hennings -

BILDNUMMER: 24019813

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Nach Sonnenuntergang, hieß es,

hält Demosthenes einen Vortrag

im Steinbruch vor der Stadt.

Wir waren da, auch die,

die nur Bahnhof verstehen,

wenn es um Wahrheit geht.

Er klaubte Kieselsteine auf,

die er sich in den Mund steckte,

um die Zunge geschmeidig zu machen.

Wenn er Kummer sagte oder Klage,

hüpfte ihm ein Stein

von den Lippen.

Am Ende, mit leerem Mund,

nahm er ein schnell wirkendes Gift.

Die Zuhörer, schläfrig und verdrossen,

machten sich auf den Heimweg.

Ich sammelte, als letzter, die Tränen auf,

bevor sie trockneten. - Michael Krüger -


BILDNUMMER: 24018386

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